Wenn du herausfinden willst, wie viel du auf deinem Grundstück tatsächlich bauen darfst, kommst du an zwei Begriffen nicht vorbei: GRZ und GFZ. Diese beiden Kennzahlen bestimmen, wie groß, wie hoch und wie dicht du bauen darfst. Keine Sorge – das klingt komplizierter, als es wirklich ist. In diesem Artikel erkläre ich dir GRZ und GFZ so einfach, dass du sie in fünf Minuten verstehst.
Was bedeutet GRZ und warum ist sie wichtig für dich?
Die Grundflächenzahl (GRZ) gibt an, wie viel Prozent deines Grundstücks du bebauen darfst. Stell dir vor, die GRZ bestimmt den „Fußabdruck“ deines Gebäudes auf dem Boden.
Ein Beispiel:
- Grundstück: 600 m²
- GRZ: 0,3
→ Du darfst maximal 180 m² Grundfläche bebauen (600 × 0,3 = 180 m²)
Zur Grundfläche gehören nicht nur Wohngebäude, sondern oft auch:
- Garage
- Carport
- Gartenhaus
- Anbau
- Terrassen und Nebenflächen (je nach Landesbauordnung)
Die GRZ sorgt dafür, dass ein Grundstück nicht komplett versiegelt wird und Abstände, Belichtung und Grünflächen gewahrt bleiben.
Kurz gesagt: Die GRZ bestimmt, wie groß dein Gebäude am Boden sein darf.
Was sagt die GFZ aus und wie hilft sie dir weiter?
Die Geschossflächenzahl (GFZ) sagt dir, wie viel Geschossfläche du insgesamt bauen darfst – also die Fläche aller Vollgeschosse zusammen.
Beispiel:
- Grundstück: 600 m²
- GFZ: 0,8
→ Du darfst insgesamt 480 m² Geschossfläche bauen.
Diese Fläche kannst du auf mehrere Etagen verteilen:
- 2 Etagen à 240 m²
- 3 Etagen à 160 m²
- 4 Etagen à 120 m²
Die GFZ beeinflusst also, wie hoch du bauen darfst und wie viel Wohnfläche insgesamt möglich ist.
Kurz gesagt: Die GFZ bestimmt, wie viel Fläche du über mehrere Etagen hinweg nutzen kannst.
Wie hängen GRZ und GFZ zusammen?
GRZ und GFZ ergänzen sich. Die GRZ bestimmt den Grundriss deines Gebäudes, die GFZ das mögliche Volumen über alle Etagen.
Ein einfaches Bild:
- GRZ = Grundfläche (Basis)
- GFZ = Gesamtfläche aller Stockwerke (Inhalt)
Beispiele für Kombinationen:
- Hohe GRZ, niedrige GFZ: breite, aber niedrige Bebauung
- Niedrige GRZ, hohe GFZ: schlankes Gebäude, dafür mehr Etagen
- Beides hoch: große Grundfläche und hohe Etagenzahl
- Beides niedrig: sehr begrenzte Bebauungsmöglichkeit
Die beiden Werte bestimmen also gemeinsam, wie du dein Grundstück optimal nutzen kannst.
Wo findest du GRZ und GFZ für dein Grundstück?
Du findest die Werte in:
- deinem Bebauungsplan (B-Plan)
- der Bauvoranfrage
- einer baurechtlichen Analyse
- oder über Tools wie das WohnVisionZertifikat, das GRZ und GFZ automatisch für deine Adresse auswertet.
Falls kein Bebauungsplan existiert, gilt §34 BauGB. Dann orientiert sich die Bebauung an der Umgebung – aber auch das lässt sich automatisiert prüfen.
Warum du GRZ und GFZ unbedingt kennen solltest
Diese beiden Kennzahlen entscheiden darüber:
- ob du aufstocken darfst
- ob ein Anbau genehmigt wird
- wie groß du bauen kannst
- welche Wohnfläche realistisch möglich ist
- wie viel Wertsteigerung dein Grundstück bietet
Wer GRZ und GFZ kennt, spart Zeit, Geld und vermeidet typische Planungsfehler.



